Unge

Simon Wiefels alias Simon Unge, meist nur Unge, früher auch Ungespielt, ist ein deutscher Streamer auf Twitch. Der am 31. August 1990 in Erkelenz geborene Content Creator streamt seit 2012 aktiv auf der Plattform. Neben seinem Stream betreibt er mehrere YouTube-Kanäle, wovon viele nicht mehr aktiv bespielt werden. Er zählt zu den größten YouTubern und Streamern Deutschlands.

Unge - Simon Unge / Simon Wiefels - Twitch Streamer - Alle Informationen und Steckbrief im StreamRant Wiki
Bildquelle: Instagram / @unge
Bürgerlicher NameSimon Wiefels
Geburstdatum31.08.1990
GeburtsortErkelenz, NRW
Körpergröße1,87m
Streamt seit2012
HauptkanalUngespielt (YouTube)
Weitere KanäleUngespielt (Twitch)

Der spätere Influencer wurde in Erkelenz, in der Nähe von Mönchengladbach geboren. Sein Vater starb, als Simon gerade einmal neun Jahre alt war. Seine Mutter musste ihn und seine Geschwister anschließend allein aufziehen. Im Jahr 2013 konnte Unge seine Ausbildung zum Erzieher erfolgreich abschließen, konzentrierte sich jedoch bereits kurz darauf auf YouTube. Pläne für ein Studium als Sozialpädagoge verwarf er deshalb.

Bereits im Mai 2011 begann Simon mit Videos auf YouTube. Damals lud er auf dem Kanal „unschwer“ Content rund um seine Dreadlocks und sein Hobby Longboarden hoch. Im Juli 2012 erstellte Unge den heute bekannten Ungespielt-Kanal. Dort erschienen anfangs ausschließlich Let’s Plays. Sein damaliger Designer SuprimeFX, der heute vor allem als Modedesigner und Peso-Chef Justin bekannt ist, hatte ihn zum neuen Kanal und dem Spiel Minecraft überredet.

Im Oktober erstellte Simon schließlich auch einen Twitch-Kanal und begann mit dem Streaming. Mit dem Aufkommen von YouTube Gaming beschloss der Influencer allerdings seine Aktivitäten zu bündeln und streamte fortan auf YouTube. Nach einer Auseinandersetzung wegen ungerechtfertigter Strikes beschloss Unge jedoch, dass es Zeit für eine Livestream-Rückkehr auf Twitch sei.

Im Jahr 2014 zog Simon mit anderen YouTubern wie Dner nach Köln. Dort bewohnten sie verschiedene Wohnungen im gleichen Mietshaus, welches daraufhin als YouTube-Haus bekannt wurde. Das führte allerdings zu wiederholten Problemen mit Fans. Später zog der Influencer nach Hamburg, bevor er Ende 2018 auf die portugiesische Insel Madeira auswanderte. Dort lebt er mit seiner Familie auf einem in Eigenregie sanierten Bauern- und Pferdehof.

Werdegang auf YouTube und Twitch

Zu Beginn seines Kanals „ungespielt“ erschienen dort vor allem Minecraft-Videos. Dabei profitierte Simon auch vom zunehmenden Hype um sogenannte Minigame-Server. Unge war außerdem Wegbereiter für großangelegte Minecraft-Projekte, die zahlreiche YouTuber und Streamer involvierten. Eine Vorreiterrolle dabei nahm das Megaprojekt ein, bei dem sich viele Creator mit einem Technik-Modpack austobten.

Anschließend folgten etwa das von Hunger Games inspirierte Varo sowie die Projekte Hero (Hexxit-Modpack) und Suro. Einige davon erschienen auch in mehreren Ausgaben, beziehungsweise Staffeln.

Auch mit Real-Life-Projekten und Vlogs konnte der heutige Insulaner immer wieder Erfolge feiern. So fuhr er mit drei weiteren YouTube-Kollegen quer durch Deutschland auf der Longboard-Tour. 2015 startete er seine Weltreise, die mit einem zweimonatigen USA-Aufenthalt begann. Im Sommer 2016 schlug sich Simon ohne Geld bei der „#0Tour“ durch Deutschland, mit dabei war unter anderem Papaplatte.

Im Laufe der Zeit startete Simon immer wieder neue Kanäle, die er später allerdings häufig wieder mit anderen YouTube-Accounts bündelte. Das brachte ihm Witzeleien ein, dass er der YouTuber mit den meisten Kanälen sei. So bespielte er, zumindest zeitweise, neben „ungespielt“ etwa auch „unge“, „ungefilmt“, „Neugelebt“ und „Hochformat“.

Im September 2016 starte Unge sein Format „ungeklickt“ in dem er live auf andere Videos reagiert. Die Highlights erscheinen seit jeher auf seinem YouTube-Kanal. Mit dem damals viel kritisierten Konzept wurde Unge zum Wegbereiter der deutschen Reaction-Szene. Neben den Highlight-Clips erscheinen heutzutage noch gelegentliche Vlogs auf seinem Kanal.

Kontroversen

Ende 2014 suchte Simon Unge öffentlich die Auseinandersetzung mit seinem damaligen Partner und YouTube-Netzwerk Mediakraft. In seinem Video „#Freiheit“ thematisierte er die fehlende Unterstützung und Wertschätzung seitens Mediakraft. Außerdem habe man sich nicht an mündliche Absprachen gehalten.

Aufgrund laufender Verträge war ein Netzwerkwechsel nicht möglich, Mediakraft wollte sich auf keine vorzeitige Auflösung einlassen. Simon entschloss sich daraufhin zu einem drastischen Schritt: Er gab seine Kanäle mit über zwei Millionen Abonnenten bis zum Vertragsauslauf auf und gründete den neuen Kanal „unge“. Zu diesem Zeitpunkt nahm er laut eigener Aussage durch YouTube-Werbeeinnahmen der beiden Kanäle rund 30.000 Euro monatlich ein. Durch die immense Aufmerksamkeit von „#Freiheit“ konnte der neue Kanal innerhalb von 48 Stunden bereits über 450.000 Abonnenten verzeichnen.

Auch mit seinem Video „Milch ist GIFT“ sorgte YouTuber und Streamer Unge für jede Menge Aufregung. Im rund sechsminütigen Clip kritisierte er die Darstellung von tierischer Milch als gesundes Lebensmittel. Aufhänger war die Entscheidung Kanadas, Milch aus der Ernährungspyramide zu streichen.

Simon überspitzte die Diskussion dabei so scharf, dass er extrem polarisierte. So sprach er von einer „starken europäischen Milch-Lobby“ sowie „Milchpropaganda“, die bereits in der Schule beginne. Später ruderte Simon zurück und gab die Überspitzung zu, er habe vor allem die Wirtschaft hinter der Milchproduktion sowie die damit verbundenen Umwelteinwirkungen kritisieren wollen.

Trivia

Simons veganer Lebensstil war das Resultat eines Selbstexperimentes auf YouTube. Er versuchte über 40 Tage vegan zu leben. Das gefiel ihm jedoch so gut, dass er sich, auch insbesondere mit Hinblick auf das Tierleid, bewusst zum Veganismus entschied.

Durch seine jahrelange Präsenz ist Simon extrem gut in der YouTube- und Twitch-Szene vernetzt. Er gilt als jemand, der sich mit nahezu jedem versteht. In seiner Kölner Zeit traf er sich etwa auch mit Bibi und Julian.

Neben den Einnahmen durch Werbung und Partnerschaften, konnte Simon auch von Immobiliengeschäften und Spekulationen am Kapitalmarkt profitieren. So investierte er zu glücklichen Zeitpunkten jeweils größere Summen in Beyond Meat und Tesla.

Über längere Zeit hatte Unge die Anzeige der Abonnentenzahl auf seinem YouTube-Kanal deaktiviert. Daraufhin wurde gemutmaßt, ob er tendenziell Abonnenten seit dem Switch zu Streamhighlights und Reactions verliere. Ein Jahr später offenbarte er jedoch, dass er stattdessen massiv hinzugewonnen hatte. Er wollte sich allerdings selbst weniger von Zahlen führen lassen und hatte die Anzeige deaktiviert.