Seit Mai kosten Subs auf Twitch in einzelnen Ländern weniger. Jetzt werden auch die Preise in Europa und dem Rest der Welt gesenkt.
Bereits seit über zwei Monaten kostet das Abonnieren eines Streamers in der Türkei nur noch umgerechnet 98 Cent im Monat. Damit wollte Twitch Ländern mit schwächerer Wirtschaft entgegenkommen. Günstigere Subs sollten mehr Menschen das Abonnieren finanziell ermöglichen, wir berichteten.
Damals kündigte die Amazon-Tochter an, dass im Laufe des Jahres weitere Länder folgen. Doch ein solches Ausmaß hatte wohl keiner erwartet: Nahezu jedes Land außerhalb von Nordamerika bekommt günstigere Subs!
Fast jedes europäisches Land, darunter auch Deutschland, Österreich und Luxemburg zahlen künftig nur noch 3,99€ pro Monat für ein Stufe-1-Abonnement. Einige Länder wie etwa Albanien, Armenien oder Nordmazedonien zahlen sogar noch weniger für ihre Abos.
Im deutschsprachigen Raum behält lediglich die Schweiz ihren bisherigen Preis für Subs. Hier ist die Kaufkraft laut Twitch so hoch, dass eine Anpassung der Kosten nicht notwendig sei.
Twitch gleicht Verluste aus
Durch die Preissenkungen sorgen sich einige Streamer um ihre Einnahmen. Twitch argumentiert derweil, dass niedrigere Preise zu mehr Subs und somit für Mehreinnahmen sorgen würden. Nichtsdestotrotz sichert die Livestreamingplattform seine Creator ab.
Mit dem sogenannten „Creator Revenue Adjustment“ will man die Übergangsphase möglichst angenehm für die Streamer gestalten. Sollte ein aktiver Streamer Einkommensverluste bei seinen Subs erleiden, stockt Twitch das Geld auf. Der prozentuale Anteil dieser Kompensation soll innerhalb der nächsten 12 Monate schrittweise auf Null sinken. Wer gegenüber den letzten drei Monaten keinen Verlust macht, erhält auch keine zusätzliche Zahlung von Twitch.
Änderungen noch umstritten
Ob die neuen Preise gut sind, ist unter der Streaming-Community bisher noch umstritten. Einige Streamer befürchten herbe Verluste und argumentieren, dass ein Euro im Monat niemanden eher zu einem Sub bewegen würde. Insbesondere auch kleinere Streamer fühlen sich von den Neuerungen gestört.
Andere begrüßen den neuen Sub-Preis in Höhe von 3,99 Euro pro Monat. Auch in Deutschland sei ein Euro für viele Personen nicht wenig Geld. Manch einer kritisiert die Streamerkollegen: Wer mit potentiell zwanzig Prozent weniger Geld im Monat nicht leben könne, der habe Selbstständigkeit nicht verstanden und handele leichtsinnig.