Twitch schlägt gegen Poolstream-Streamerinnen zurück: Keine Werbung mehr für Amouranth und Co.!

Amouranth und Co: Twitch entmonetarisiert Poolstreams

Streamerinnen wie Amouranth oder Indiefoxx haben mit ihren Streams aus dem Aufblaspool die Twitch-Richtlinien an ihre Grenzen gebracht. Nun schlägt die Plattform zurück und schaltet keine Werbung mehr auf den Poolstream-Kanälen.

Bereits seit Wochen ist es unmöglich durch die meist gesehenen Livestreams auf Twitch zu scrollen, ohne nicht mindestens ein paar Streams aus einem Pool zu sehen. Hinter solchen Hot Tub Streams steckt jede Menge Geld. Denn Subs, Bits, Trinkgeldern und Werbeeinnahmen sind nur die halbe Miete beim Poolstream. Fast jede Poolstream-Vertreterin bietet auf Plattformen abseits von Twitch noch offenherzigere Bilder und Videos von sich an.

Twitch ließ die IRL-Streamer bisher gewähren, da diese eine Lücke in den Nutzungsbedingungen ausnutzen. Ohne eine entsprechende Änderung sind Bans keine Möglichkeit. Doch für Twitch drängt sich zunehmend die Frage auf: Was wiegt schwerer – der Einnahmenanteil durch Subs und Co. oder der Imageschaden für die Plattform?

Keine Werbung mehr im Poolstream

Nach weit über einem Monat entspanntem Planschen scheint die Entscheidung nun gefallen zu sein. Flimmert schon bald der letzte Poolstream auf Twitch über die Bildschirme? Zumindest auf dem Kanal von Amouranth greift die Amazon-Tochter nun nämlich hart durch.

Wie die Texanerin auf Twitter schreibt, habe die Streamingplattform ihren Kanal auf unbestimmte Zeit entmonetarisiert. Während subben und cheeren weiterhin möglich sind, wird keinerlei Werbung mehr im Stream von ihr geschalten. Bei fast durchgängig weit über 10.000 Zuschauern in einem englischsprachigen Stream kann die Werbung einen durchaus relevanten Teil der Einnahmen ausmachen.

Unabhängig vom verlorenen Umsatz fühlt sich die Streamerin ungerecht behandelt. Ihrer Aussage nach habe sich Twitch nie zuvor bezüglich ihrer Inhalte und der potentiellen Werbesperre gemeldet. Es sei alarmierend, dass ohne eine ersichtliche Grundlage Inhalte als werbeunfreundlich verstanden und entmonetarisiert würden.

Drohen weitere Folgen?

Allzu überraschend dürfte ein solches Vorgehen aber eigentlich nicht sein. So entscheidet etwa bei YouTube bereits seit Jahren ein Algorithmus über die Werbefreundlichkeit von Videos und ist dabei häufig nicht gerade zimperlich. Wenn Twitch aktuelle und künftige Werbepartner nicht vergraulen will, muss es sicherstellen können, dass die Werbung im Sinne der Firmen platziert wird.

Manch ein Streamer mutmaßt bereits über weitere Maßnahmen der Plattform. So könnte sich der Streamer Staiy einen Shadowban für Poolstream-Creator vorstellen. Er fantasiert sogar über den Verlust des Partner-Status und einen Permaban in der Zukunft. Ob es wirklich soweit kommt, ist fraglich.

Bereits in der Vergangenheit hatten Streamerinnen wie Amouranth die Regeln von Twitch immer wieder umgangen oder Grauzonen ausgenutzt. Ein Permaban war dabei bisher nie die Folge. Die Entmonetarisierung ist allerdings definitiv eine neue Ebene der Eskalation. Wir bleiben gespannt!