Follow- und Viewbotting sind seit Jahren ein Problem auf Twitch. Nun hat die Plattform 7,5 Millionen Fake-Accounts aufgespürt.
Jeder hat es auf Twitch bereits einmal gesehen: Ein Streamer hat enorm viele Follower, allerdings eine im Verhältnis dazu unrealistisch niedrige Zuschauerzahl. Häufig ist Botting dafür der Grund. Beim Botting werden zumeist Fake-Accounts genutzt, um die Followerzahl eines Streamers zu erhöhen. Meist kaufen die betroffenen Streamer ihre gefälschten Twitch-Follower auf entsprechenden Websites selbst ein.
Bereits seit langem sind solche Fake-Zuschauer und Fake-Follower ein Problem, denn sie verfälschen das Bild eines Streamers gegenüber dem Zuschauer und etwaigen Partnern. In der Vergangenheit blieb Twitch allerdings häufig untätig. Wenn nicht zweifelsfrei klar war, dass ein Streamer selbst für das Botting verantwortlich war, passiert zumeist gar nichts. Auch die vermeintlichen neuen Follower blieben.
Twitch sagt, jetzt wird durchgegriffen
Nun hat man bei der Amazon-Tochter jedoch dank neuer Algorithmen und der Anwendung von maschinellem Lernen eine große Menge Fake-Accounts aufgespürt. Insgesamt 7,5 Millionen Botaccounts will man aufgestöbert haben und nun sperren. Wie die Livestreamingplattform angab, sollen sich Streamer nicht wundern, falls ihre Follower oder Zuschauer teils massiv einbrechen. Die entfernten Accounts würden erst innerhalb der nächsten Tage aus den angezeigten Zahlen herausgerechnet.
In Zukunft will man offenbar härter gegen Fake-Accounts und die Anbieter von Botting vorgehen. Dazu soll der bereits angewandte Algorithmus verbessert werden. Man plane jedoch auch weitere Maßnahmen. So möchte man sich rechtliche Schritte gegen die Betreiber von Fake-Accounts vorbehalten. Insbesondere bei entsprechenden Dienstleistern ist das wahrscheinlich.
Ob die hoch klingende Zahl von 7,5 Millionen Accounts tatsächlich eine große Menge der Fake-Konten beseitigt, wird sich wohl erst in den nächsten Tagen herausstellen. Fraglich bleibt auch, wie langfristig die Auswirkungen der Sperren sind.
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