Streamlabs soll Konkurrenten bestohlen haben

Streamlabs soll Website geklaut haben

Der Donation- und Alertservice Streamlabs hat mächtig Probleme – mit OBS und mehreren Konkurrenten. Man soll unter anderem eine Website komplett abgekupfert haben.

Er ist vor allem bei Streamern bekannt: der Dienst Streamlabs. Die Firma bietet Alerts für Follows, Donations und Co. sowie eine modifizierte Version der Streamingsoftware OBS und vieles mehr. Seit Jahren befindet sich das Angebot auf einem aggressiven Expansionskurs. Und offenbar schreckt man auch vor keinerlei Methoden zurück.

Mit Streamlabs Studio stellte man gestern eine Livestreamlösung für die Xbox vor, die keinen zusätzlichen PC und auch keine Capturecard benötigt. Technisch nichts komplett Neues, aber es wäre vermutlich das erste Programm eines bekannten Anbieters.

Doch die Website von Streamlabs hat ein Problem: Sie ist offenbar komplett geklaut. Das sagt zumindest Konkurrent Lightstream. Ein Blick auf die beiden Seiten bestätigt das: Layout, Überschriften, Beschreibungstexte – bis auf wenige Worte ist alles gleich.

Selbst die Rezensionen hat man 1:1 übernommen. Die Aussagen über Lightstream sind nun also auch vermeintliche Bewertungen von Streamlabs Studio. Es soll nicht das erste Mal sein, dass Streamlabs derart dreist vorgeht und sich an anderen Ideen und Produkten bedient.

Mittlerweile entschuldigte sich die Firma und änderte Design und Inhalte der Seite ab. Es habe sich um Platzhaltertexte gehandelt, die nicht hätten online gehen sollen. Doch hier enden die Probleme nicht.

Streamlabs ignorierte Bitte von OBS-Team

Seit einigen Jahren bietet Streamlabs eine modifizierte Version der Streamingsoftware OBS an. Da es sich um ein Open-Source-Projekt handelt, ist das kein Problem. Doch vor der Veröffentlichung baten die ehrenamtlichen Entwickler von OBS darum, dass man auf die Nutzung des Namens OBS verzichte.

Beim Streamingservice ignorierte man jedoch die Bitten des Teams und veröffentlichte die Software als Streamlabs OBS. Einen Namen, den man später auch noch als Marke eintragen ließ. Bis heute soll die Bezeichnung zu Verwirrung unter den Nutzern führen.

Zahlreiche weitere Tools offenbar abgekupfert

Unter dem Tweet von Lightstream finden sich viele weitere Angebote und Firmen, die von ähnlichen Erfahrungen mit Streamlabs berichten. Darunter sind auch namhafte Anbieter wie etwa Elgato. Sie prangern die Bezeichnung „Stream Deck“ für eine App von Streamlabs an. Der Name wird von Elgato ebenfalls für eine funktionsgleiche App sowie für ein Hardwareprodukt genutzt.

Ein anderer Entwickler beklagt die Kopie seines Services, der Twitch Clips automatisch in TikTok-Uploads umwandelt. Streamlabs bietet dies unter dem Namen Crossclip an. Auch ein Donationservice für Kryptowährungen kritisiert Ideenklau. Die Firma habe mit ihnen zusammenarbeiten wollen, doch dann plötzlich als vermeintlicher Pionier einen eigenen Dienst gestartet.

Streamer rebellieren gegen den Dienst

Die Welle an Anschuldigen könnte den Anbieter nun jede Menge Geld kosten. Einige namhafte Streamer kündigten bereits an, dass man den Donation- und Alertservice, beziehungsweise die Streamingsoftware, wechseln wolle.

So will etwa der Streamer Staiy von nun an mit einem anderen Programm streamen. Er sei bisher von einer Partnerschaft zwischen OBS und Streamlabs ausgegangen. Cosplayerin Farbenfuchs alias Leslie will sich nun auch nach einer neuen Seite für ihre Alerts umschauen.

Streamlabs ist bisher der wohl mit Abstand größte Anbieter am Markt. 2019 wurde das Unternehmen von Logitech für 89 Millionen US-Dollar übernommen.