Nach 1242 Tagen: Streamer Scurrows auf Twitch entbannt

Scurrows: Streamer wird nach über drei Jahren entbannt

Im Jahr 2018 war Schluss: Scurrows wurde permanent auf Twitch gebannt. Doch nach über drei Jahren wurde die Sperre nun aufgehoben und der Streamer plant sein Comeback.

Fast 70.000 Follower hatte Theo Bottländer alias Scurrows auf Twitch. Doch dann wurde der damalige Twitch-Partner permanent gesperrt. Die genauen Gründe dafür waren lange Zeit unklar. Zuschauer und Streamer mutmaßten, während Scurrows seinen eigenen Weg auf YouTube Gaming fortsetzte.

Doch die Sperre von Twitch wollte er nicht auf sich sitzenlassen und klagte gegen die Amazon-Tochter. Vor dem Landgericht musste Theo noch eine Schlappe einstecken, doch in der nächsten Instanz scheint er gewonnen zu haben. Denn Scurrows ist auf der Plattform entbannt worden – nach 1242 Tagen.

Noch im März berichtete der Streamer auf YouTube von seiner Schlappe vor dem Landgericht. Doch nach Auffassung von ihm und seinem Anwalt hatte der Richter den Sachverhalt gar nicht richtig verstanden. Er kündigte an, dass er in die nächste Instanz vor das Oberlandesgericht ziehen wolle.

Immerhin schaffte die damalige Gerichtverhandlung erstmals Klarheit über die Gründe für Theos Ban – auch für ihn selbst. Denn als Grund für die Sperre wegen „hasserfülltem Verhalten“ gab Twitch unter anderem den Like eines YouTube-Kommentars an. Dieser kritisierte das Streamer-Pärchen Shlorox und Tinkerleo: „Diese Leute sind schrecklich. Ich werde ihnen entfolgen“, hieß es dort.

Scurrows hatte im Laufe der Zeit mehrere Entbannungsanträge bei Twitch gestellt. Diese versuchte das Unternehmen laut Aussage des Streamers vor Gericht gegen ihn zu verwenden. Doch knapp über ein halbes Jahr nach der Niederlage vor dem Landgericht kündigt Theo sein Comeback auf Twitch an. Bereits am Sonntag um 18 Uhr will er seinen Stream wieder auf der altbekannten Plattform anwerfen.

Bereits vor zwei Wochen hatte der Streamer verlauten lassen, dass er wohl YouTube Gaming verlassen würde. Mit seinem Comeback auf Twitch hatten aber vermutlich nur die wenigsten gerechnet.

Auch wenn der Streamer seinen Account nun wieder nutzen kann, Partner ist er nicht mehr. So kann man Theo aktuell nicht subben oder Bits spenden. Im Chat ließ er allerdings anklingen, dass es wohl möglich sei in Zukunft wieder Partner zu werden.

Wie kam es zum Ban von Scurrows?

Im Jahr 2018 gab es wiederholt Kontroversen um den Streamer. So war er beispielsweise wegen einzelner Begriffe in seinem Sprachgebrauch in einen Streit mit Staiy verwickelt. Die beiden kommen mittlerweile allerdings gut miteinander aus.

Nach einem Ban bei der RP-Community Klaerwerk gingen die Communities von Scurrows und den Streamern Shlorox und Tinkerleo aufeinander los. In Folge dessen zeigte der Streamer Shlorox über 1.000 Personen wegen Beleidigungen und Androhung von Gewalt an. Scurrows selbst soll derweil tätlich angegriffen worden sein und litt unter Stalking.

Twitch warf dem Streamer vor, dass er seinen Chat, aber auch YouTube-Kommentare und seinen Discord nicht ausreichend moderiert hätte. Außerdem habe er mehrfach andere Twitch-Partner beleidigt. Man drohte ihm zunächst einen Ban an und bot ein Gespräch. Noch vor diesem Gespräch wurde Scurrows allerdings permanent gesperrt. Er mutmaßte später, dass dies aufgrund der Nähe eines Twitch-Mitarbeiters zu Shlorox und Tinkerleo passiert sein könnte.

Nach seinem Ban rechnete der Streamer in einer Videoreihe namens Hateflix mit ehemaligen Weggefährten ab. Auch diese mittlerweile entfernten Videos dürften sich nicht positiv auf Entbannungsanträge ausgewirkt haben.

Der Weg zurück

Trotz Anzeige bei der Landesmedienanstalt, trotz Twitch-Ban und allen anderen Widrigkeiten: Scurrows gab weder das Streaming auf, noch die Hoffnung eines Tages zurückzukehren. In einem Video Anfang des Jahres sagte er, dass das Internet und auch Twitch sein Zuhause seien.

Auch im vergangenen Jahr bekräftigte er bereits in einem Talk mit Staiy, dass er alles versucht, um wieder zu Twitch zurückkehren zu dürfen. Er sei dankbar auf YouTube streamen zu können, doch er wolle zur alten Plattform zurück.

Obwohl die Amazon-Tochter in der Vergangenheit vergleichsweise wenige Perma-Bans aufhob, sagte Staiy: „Wenn dieses Gespräch hier möglich ist, dann halte ich alles für möglich. Denn mit dem hier [Anm. d. Redaktion: Ein Gespräch zwischen Scurrows und Staiy], hätte niemals jemand gerechnet“.

Auf Twitter beglückwünschten ihn bereits zahlreiche Streamer, darunter etwa Staiy oder DonaSpock, zu seinem Unban und der anstehenden Rückkehr auf Twitch.