Vor fast sieben Jahren gingen die Rocket Beans als Deutschlands erster Internetsender live. Doch nun sind die Tage des linearen Programms gezählt, schon in zwei Wochen soll Schluss sein.
Nachdem Ende 2014 Game One abgesetzt wurde, setzten die Rocket Beans alle Hebel in Bewegung um ein neues Projekt zu formieren: Am 15. Januar 2015 gingen sie schließlich als erster Internet-TV-Sender in Deutschland online. Damit feierten sie anfangs auch große Erfolge. Im Sommer ihres Debütjahres erhielten die „Bohnen“ den Deutschen Webvideopreis.
Eine Abkehr von Twitch sorgte für herbe Einschnitte bei den Zuschauerzahlen. Auch nach der Rückkehr der Hamburger Firma auf die Plattform entwickelten sich die Zuschauerzahlen langfristig eher negativ. Zuletzt schauten durchschnittlich 700 Personen via Twitch zu. Zum Vergleich: Die deutsche Streamerin Mahluna erreichte im letzten Monat allein ungefähr die dreifache Reichweite.
Bereits seit Start sind die Rocket Beans immens auf die Spenden von Zuschauern sowie Unternehmenskooperationen angewiesen. Anders lässt sich das große Team hinter dem Sender nicht finanzieren. Vermutlich auch deswegen gehen die Nordlichter nun einen großen Schritt: Mit dem 24/7-Liveprogramm ist ab dem 1. November endgültig Schluss.
So geht es bei den Rocket Beans weiter
Man habe gemerkt, dass abgespielte VoD-Inhalte und Shows, die nicht vom Live-Erlebnis leben, viel schlechtere Quoten erzielen. Daher produziere man einige Inhalte ab sofort direkt als Upload für YouTube. Andere blieben weiterhin als Live-Inhalt gedacht. Aus diesem Grund stellt man den durchgehenden Livebetrieb ein. Nur donnerstags und freitags werde es Streams mit entsprechenden Shows geben. Einmal im Monat folge am Samstag die Übertragung eines Events.
Komplett müssen die Zuschauer allerdings wohl nicht auf Streams unter der Woche verzichten. Denn einige Team-Mitglieder streamen auf zusätzlichen Kanälen auch an den anderen Tagen. Dabei geht es namentlich um Etienne, Nils, Simon, Florentin, Viet, Marah und Krogi. Man wolle so mehr Flexibilität und Spontanität ermöglichen.
Die Streams der einzelnen Mitglieder werden nicht auf dem YouTube-Kanal landen. Allerdings soll es einmal monatlich eine Highlight-Compilation geben. Was mit den Einnahmen aus den Streams der einzelnen Personen passiert, ließ man im Blog der Rocket Beans offen. Zu welchem Teil die Firma beteiligt wird, ist also zunächst unklar.