Der bekannte US-Streamer Atrioc offenbarte durch einen offenen Tab versehentlich, dass er Geld für Deepfakes von Streamer-Kolleginnen ausgegeben hat.
Eigentlich kennt man Brandon Ewing alias Atrioc für seine offene und herzliche Art. Seine Community sah er immer als Safespace für jedermann, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Religion. Doch nach dieser Nachricht droht das Bild des Influencers zu bröckeln.
In seinem Stream glitt Atrioc mit der Maus über die Chrome-Fenster in der Taskleiste, wodurch sich kurz die Vorschau der offenen Tabs zeigte. Mit dem, was er in seinem Browser offen hatte, rechnete wohl kein Zuschauer. Obwohl die Vorschau nur kurz zu sehen war, blieb das dunkle Geheimnis des Streamers nicht unbemerkt.
Dort war nämlich eine Website mit sogenannten Deepfakes von bekannten Streamerinnen zu sehen. So lassen sich dort unter anderem Bilder und Videos von Größen wie Pokimane, QTCinderella, Sweet Anita oder Maya Higa finden. Es handelt sich dabei nicht um geleakte Bilder der Frauen, sondern um extra angefertigte Fakes.
Darum war Atrioc auf der Deepfake Website
Laut eigener Aussage ergab sich der Besuch des Streamers auf der zwielichtigen Seite durch Zufall. Er interessiere sich für AI, Bildgenerierung und allerlei technische Möglichkeiten. Dabei habe er auf einer Seite immer wieder Werbung gesehen und schließlich aus Neugier geklickt.
Doch damit nicht genug: Auf dem Deepfake-Portal mit den Bildern der Streamerinnen kaufte er sogar mit seiner Kreditkarte ein, um die Bilder und Videos sehen zu können! Damit unterstützte er schließlich noch das illegale und für die Streamerinnen erniedrigende Angebot.
Den meisten der betroffenen Internetstars war bis dahin wohl noch nicht einmal die Existenz der Seite bewusst. Erst durch den prominenten Fall von Atrioc bekamen sie Wind von der Sache. Besonders irritierend: Der Streamer ist sogar mit einigen der Influencerinnen befreundet!
„Dafür gibt es keine Entschuldigung“
In einem emotionalen Stream mit seiner Lebenspartnerin im Hintergrund suchte der Streamer nun bei seiner Community nach Vergebung. Er halte die Deepfake-Industrie für grundfalsch und bereue seinen Kauf: „Dafür gibt es keine Entschuldigung. Ich möchte das in keinster Weise verteidigen“.
Auch einige der betroffenen Streamerinnen reagierten auf den Fall. So schrieb etwa Sweet Anita auf Twitter, sie würde bewusst auf Millionen verzichten, da sie keine Bilder von sich im Internet verkauft. Dass jemand das nun mit Fakes von ihr tue, mache sie sprachlos.
Bislang unklar ist, wie sich der Vorfall auf die Karriere von Atrioc auswirken wird und ob ihm möglicherweise sogar juristische Konsequenzen drohen.