Das „PlayStation 5“-Event von Sony wartete mit einigen Überraschungen in Form bisher unangekündigter Spiele auf. Dazu gehört auch Stray: Ein futuristisches Adventure, welches uns in die Rolle eine Katze steckt, die durch eine bunte Stadt voller Roboter und Neonreklamen streift.
Stray entsteht in Frankreich bei der kleinen Entwicklerschmiede BlueTwelve Studio in Kooperation mit Annapurna Interactive. Gegründet wurde das Spiele-Startup übrigens von zwei ehemaligen Ubisoft-Mitarbeitern.
Bereits vor fünf Jahren hätte man zum ersten Mal von Stray hören können. Damals gab es allerdings erst den Arbeitstitel „HK_Project“. Seit Oktober 2015 hielten die Franzosen dann ihre Follower über einen Blog sowie auf Facebook und Twitter auf dem Laufenden. Einer breiteren Masse dürfte Stray allerdings erst durch das PlayStation-Event bekannt geworden sein.
Setting: Wann und wo spielt Stray?
Der Trailer des Spiels lässt Vermutungen darüber aufstellen, wann die Handlung zeitlich anzusiedeln ist. Die Vielzahl von Robotern, die Gebäude und Infrastruktur sowie die Vielzahl von grellen Leuchtreklamen lässt ein dystopisches Zukunftsszenario oder eine alternative Zeitlinie vermuten. 2016 gaben die Entwickler als Antwort auf die Frage, wann die Geschichte von Stray spiele, dass der Zeitpunkt unbestimmt sei.
Die örtliche Einordnung fällt weitaus einfacher. Bereits die grobe Betrachtung der Schriftzeichen zeigt uns, dass wir uns im asiatischen Raum befinden. Der zweite Blick offenbart, dass wir uns in China befinden. Tatsächlich ist der Ort des Spielgeschehens stark vom ehemaligen Hongkonger Stadtviertel Kowloon Walled City inspiriert. Mit einer Bevölkerungsdichte von 1,3 Millionen Einwohnern pro Quadratkilometer war die Walled City der am engsten besiedelte Ort der Welt. Die Ansiedlung in Hongkong, also kurz HK, erklärt auch den ehemaligen Arbeitstitel „HK_Project“.
Was ist mit der Menschheit?
Im gesamten Trailer zu Stray sehen wir keinen einzigen Menschen, dafür allerdings eine ganze Menge Roboter. Diese wirken dafür allerdings überraschend menschlich. Es scheint, als hätten die Roboter eine Zivilisation nach menschlichem Vorbild aufgebaut. Jedoch gibt es ebenso die gleichen Probleme wie in unserer Gesellschaft, etwa Obdachlosigkeit. So sehen wir gleich zu Beginn des Trailers einen Roboter, der im Müll wühlt. Hinter ihm prangt der Schriftzug „R.I.P Humans“. Die Menschen sind in der dystopischen Welt von Stray also entweder gänzlich ausgestorben oder zumindest im näheren Umkreis der Stadt.
Während die Katze weiter durch die Straßen streift, sehen wir weitere obdachlose Roboter. Sie sind in Decken eingehüllt und betteln in einer kleinen Gasse. Auch hinter ihnen ist ein Graffiti zu erkennen: „No Escape“. Ob es von den Robotern stammt oder ein Relikt der Menschheit ist, lässt sich nicht sagen. Allerdings verrät die offizielle Webseite zum Spiel, dass wir in Stray ein lang gehütetes Geheimnis lüften müssen, um einer lang vergessenen Stadt zu entkommen. Womöglich lebten in der Stadt also einst Menschen und Roboter in Einklang, bis die Menschen flohen und ihre Tiere und Roboter zurückließen. Vielleicht handelt es sich bei der Stadt der Roboter auch viel mehr um ein großes Experiment im Stile des Films „Die Truman Show“ oder der Serie „Ascension“.
Zukunftsszenario oder nicht?
In den darauffolgenden Szenen sehen wir, dass die Roboter tatsächlich in einer mehr oder weniger funktionierenden Gesellschaft leben. Es gibt eine Art Mechaniker, der den Friseur ersetzt, aber auch Supermärkte und Kioske. Auf einem Plakat neben dem Kiosk sehen wir Werbung für ein Arbeitsspeichermodul. Die Speichergröße von 512 Megabyte irritiert allerdings angesichts des Settings. Roboter mit Bildschirmen als Gesichter haben oftmals auch eher Röhrenmonitore als Flatscreens auf dem Hals sitzen. Dies lässt wiederum eine alternative Zeitlinie wahrscheinlicher als ein reines Zukunftsgeschehen erscheinen.
Das einzige wirkliche Lebewesen, welches wir im Verlauf des Trailers ausmachen können, ist unser Protagonist: eine Katze. Ganz ohne Technik scheint sie aber auch nicht auszukommen. Sie trägt eine Art Bauchgurt, an dem ebenfalls ein Bildschirm befestigt ist, der ein wenig wie ein Smartphone anmutet. Auch wenn wir keine anderen Tiere, auch keine weiteren Katzen, im Trailer entdecken, ist unser Protagonist offenbar nicht die einzige. So finden sich etwa in der Kiosk-Szene gleiche mehrere Schilder, die in Piktogrammen eine Katze darstellen.
Offene Fragen um Stray
Der Trailer gibt einen ersten Eindruck, was für eine Welt uns erwartet. Ratlos bleiben wir allerdings zurück, wenn es um die Frage der Handlung geht. Auch konkrete Abläufe des Gameplay bleiben uns vorerst verborgen. Auf ihrer Webseite versprechen die Entwickler allerdings viele Interaktionen mit der Welt. So soll vom Schleichen, über flinke Manöver, bis zum Nerven der Bewohner der Stadt alles möglich sein, was das Katzenleben so ausmacht.
Außerdem verraten die Macher des Spiel bereits, dass man sich im Verlauf der Handlung mit einer Drohne namens B12 anfreunden wird. Gemeinsam mit diesem Freund soll es dann um die Flucht aus der futuristischen Cyberpunk-Stadt gehen.
Stray soll zunächst konsolenexklusiv für die PlayStation 4 und PlayStation 5 erscheinen. Bereits im Trailer ist hier allerdings die Rede von „begrenzter Zeit“, auf eine Veröffentlichung für die Xbox ist also ebenso zu hoffen. Bereits angekündigt ist allerdings die Veröffentlichung über Steam für den PC. Stray erscheint voraussichtlich 2021.