Die PlayStation 5 wurde gehackt: Wir erklären, was der PS5 Jailbreak bedeutet und welchen Teil der Community das besonders freut.
Wenn man von Hacks oder Sicherheitslücken hört, ist das meistens kein Grund zur Freude. Bei Konsolen ist das jedoch regelmäßig anders. Der Grund ist die sogenannte Homebrew-Szene. Doch was ist überhaupt ein PS5 Jailbreak und was bringt er?
Was ist ein Jailbreak?
Bei einiger Hardware handelt es sich um geschlossene System mit einem ganz eigenen Ökosystem an Anwendungen. Dazu gehören etwa Konsolen, aber auch das iPhone von Apple. Unter normalen Umständen kann man dort keine eigene Software aufspielen, sondern lediglich im vorinstallierten Shop kaufen oder im Fall einer Konsole von speziellen Discs übertragen.
Ein Jailbreak hebelt diesen Mechanismus aus. Über eine bestehende Sicherheitslücke dringt man in das System ein und erlaubt darüber anschließend z. B. das Installieren fremder Software, das Abspielen nicht zertifizierter Datenträger oder modifiziert etwa das vorhandene Betriebssystem. Das Überlisten der Sicherheitssysteme kann über Bugs in der Software, aber auch durch Hardwareveränderungen erzielt werden.
PS5 Jailbreak: Nur ein erster Schritt?
Fast zwei Jahre hat es vom Release der Konsole bis zum ersten Jailbreak gedauert, doch die PS5 scheint nun geknackt zu sein. Bereits vor einigen Monaten hatte sich angedeutet, dass es bald soweit sein könnte.
Der bekanntgewordene Jailbreak nutzt eine Schwachstelle im Webkit aus, die mittlerweile bereits behoben ist. Aktuell funktioniert der Trick also nur unter Firmware 4.03. Zudem gibt es laut dem Modder mehrere Punkte, die zum Fehlschlagen des Hacks führen können. Wer das Ganze probieren wolle, müsse gegebenenfalls mehrere Anläufe nehmen, die Chance liege bei etwa 30 Prozent.
Auch für andere Firmware-Versionen rechnet man bald mit ersten Erfolgen. Größtes Problem der Homebrew-Community: Aktuell erhält man durch die Sicherheitslücke lediglich Lese- und Schreibzugriff auf dem Betriebssystem, eine Möglichkeit eigene Anwendungen auszuführen gibt es bislang aber noch nicht.
Was ist Homebrew?
Hinter Homebrew stecken Anwendungen, häufig Spiele, die nicht von Entwicklerstudios kommen, sondern von Privatpersonen, die meist einen Jailbreak ausnutzen. Unter normalen Umständen können nur zertifizierte Entwickler Software für Konsolen erstellen und aufspielen. Ein Jailbreak und die Homebrew-Community ändern das.
Häufig portiert die Community etwa ältere Spiele auf die neuen Konsolen oder macht Spiele zugänglich, die für andere Plattformen erschienen. Beliebt dabei sind z. B. Doom oder auch Minecraft. Zudem gibt es die „dunkle Seite“ der Homebrewer: Denn der freie Zugriff auf die Konsole ermöglicht auch das Installieren und Spielen raubkopierter Titel.