Seit fünf Jahren befindet sich das südkoreanische Spiel Little Devil Inside bei Neostream in der Entwicklung. Auf dem PlayStation-Event wurde zum ersten Mal seit längerer Zeit ausführlich Material zum Spiel gezeigt. Während viele Zuschauer begeistert vom Action-RPG waren, wurden allerdings auch Kritik und Rassismusvorwürfe laut. Besonders in den Sozialen Medien und via Mail sahen sich die Entwickler harschen Worten ausgesetzt.
Im Trailer sieht man den Helden des Spiels in verschiedensten Gebieten, so auch in einem Dschungel. Dort wird er schließlich in einer Szene von einigen Gegnern verfolgt. Über genau diese Szene (siehe Titelbild) wird sich jedoch aufgeregt. Der Vorwurf: Die Entwickler würde mit rassistischen Klischees und Stereotypen spielen. Bei den Verfolgern scheint es sich offenbar um eine Gruppe Ureinwohner zu handeln. Den Kritikern zufolge seien diese jedoch rassistische Karikaturen.
Designänderungen angekündigt
Die Entwickler haben sich nun auf Facebook öffentlich entschuldigt und wollen das Design der Charaktere verändern. Man hätte nie Stereotypen mit der Optik der entsprechenden Charaktere bedienen wollen. Man habe zum Beispiel Masken verschiedenster Kulturen studiert, bevor man zum bisherigen Design gekommen sei. Ursprünglich wollte man lediglich die Beschützer jener fiktiven mystischen Region in Little Devil Inside darstellen. Es sei nie beabsichtigt gewesen, irgendjemanden mit der Ausgestaltung der Charaktere zu verletzen.
Als Folge der Rassismusvorwürfe will man bei Neostream nun ein paar Punkte im Design der Charaktere verändern. Zunächst sollen die Dreadlocks der Stammeskrieger verschwinden. Außerdem sollen die Lippen dünner und der Hautton verändert werden. Das Blasrohr mit dem die Gegner Pfeile verschießen, sehe des Weiteren zu sehr wie ein Joint aus. Auch das werde man abändern.
Keine Ruhe für die Entwickler
Damit hat sich die Diskussion allerdings noch nicht erledigt. Unter der Ankündigung der Entwickler regt sich Protest – und zwar gegen die ursprünglichen Kritiker des bisherigen Designs. Viele der Kommentatoren sehen eben keine rassistischen Konnotationen im Erscheinungsbild der NPCs im Trailer. Einige sehen die Kunstfreiheit eingeschränkt, andere haben Sorge, dass die Vision der Entwickler verwaschen werden könnte. Das Aussehen eines indigenen Fantasievolkes könne nicht rassistisch sein, ist etwa unter dem Post zu lesen. Die anhaltenden „Black Lives Matter“-Proteste dürften die Diskussion zusätzlich anfachen.